Hätten Sie gewusst,
dass die mechanische Nähmaschine gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen Prestige-Status hatte, der ohne weiteres dem jetzigen Status des Autos entspricht.
Heutige "Protz-Buben" pflegen ihr Ego, indem sie Selfies posten mit dem Ellenbogen abgestützt auf der Luxuskarosse. Hundert Jahre früher war es ein ebenso starkes Symbol, sich mit einer Nähmaschine beim Photographen abzulichten. So zeigte man(n) seinen Erfolg, seinen gesellschaftlichen Status und seine Wichtigkeit.
Dass das Ganze oft nur leeres Imponiergehabe war sowohl früher wie auch heute beweist, dass viele Photostudios damals eine Nähmaschine als Requisite zur Verfügung stellten und diese somit gar nicht der abgebildeten Person gehörte Wohl analog zu vielen heutigen Luxusautos, die auch nicht den stolzen "Besitzern" sondern der Bank gehören.
Noch einen kleine Randbemerkung. Der Kaufpreis einer Nähmaschine im Verhältnis zum damaligen Einkommen war durchaus vergleichbar zum heutigen Kauf eines Autos.
Und als Tüpfelchen auf dem i: Der Leasing-Vertrag wurde übrigens auch Mitte des 19. Jahrhunderts von der Firma Singer zum Kauf einer Nähmaschine erfunden!
Weitere interessante und spannende Geschichten und Fakten aus der Nähmaschinen-Welt erfahren Sie bei einer Führung im Nähmaschinen-Museum.