Ein "verschwundenes" Handwerk erwacht zum Leben!
Im Sommer 2026 widmet das Nähmaschinen-Museum sein Schwerpunktthema den faszinierenden, heute fast verschwundenen Berufen der Weiss- und Störnäherinnen. Die kunstvollen Handarbeiten prägten einst das Leben vieler Frauen – feinste Stoffe, präzise Stiche, unermüdliche Hände und Geschichten voller Stolz, Fleiss und harter Arbeit.
Spezial-Event, Sonntag 31.05.2026
Den Auftakt bildet ein besonderer Event: „Zu Gast im Nähmaschinen-Museum“
und mit einem Sprung ins Jahr 1895 erleben Sie die Welt von Resi,
einer Weiss- und Stör-Näherin.
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Theresia - Resi - nimmt Sie mit auf eine Reise durch ihren Alltag und berichtet von Herausforderungen und Freuden. Erfahren Sie aus erster Hand, wie das Leben damals war: harte Arbeit, filigranes Handwerk und der Stolz, Teil einer bedeutenden Handwerkstradition zu sein - zwischen Tradition, Innovation und den ersten mechanischen Nähmaschinen, die vieles veränderten.
Sie plaudert aus dem Nähkästchen, erzählt von alten Bräuchen und gibt Einblicke in Techniken, die heute nur noch wenigen bekannt sind.
Tauchen Sie zudem im Nähmaschinen-Museum an verschiedenen Stationen ein in die Welt eines Berufs, der unsere Region einst prägte – und heute fast in Vergessenheit geraten ist.
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Sonntag, 31. Mai 2026, 14:00 Uhr, 15.-pro Person / Türöffnung 13:00, Museum offen bis 17:00 /
Platzzahl beschränkt / Anmeldung erforderlich
Die Weissnäherei bezeichnet ein traditionelles Handwerk, es bezog sich vor allem auf die Anfertigung und Verzierung von Bett-, Tisch- und Körperwäsche, wie Hemden, Blusen, Taschentücher, Bettlaken und Tischdecken - meist aus Baumwolle oder Leinen.
Typisch für die Weissnäherei ist die ausschliessliche Verarbeitung von weissen oder sehr hellen Stoffen. Die Arbeiten umfassen neben dem eigentlichen Nähen auch kunstvolle Handstickereien, Spitzenarbeiten und die Anwendung verschiedener Verzierungstechniken wie Hohlsaum, Durchbrucharbeiten oder Monogramm-stickerei. Diese dekorativen Elemente verleihen den Produkten einen edlen und hochwertigen Charakter.
Der Ausdruck „auf die Stör gehen“ stammt aus dem deutschen Sprachraum und bezeichnet eine traditionelle Form der handwerklichen Arbeit. Wer „auf die Stör geht“, arbeitet nicht am heimischen Arbeitsplatz, sondern ist bei Kunden in deren Wohn- oder Arbeitsräumen für einen befristeten Zeitraum tätig.
Die „Störschneiderei/-näherei“ ist eine spezielle Ausprägung dieses Prinzips und bezeichnet das mobile Arbeiten von Schneidern/Näherinnen. Dabei zog man auf Anfrage zu den Kunden, um dort aus mitgebrachten oder bereitgestellten Stoffen Kleidung nach Mass und oder Gebrauchswäsche zu fertigen oder zu reparieren. Dabei übernachtete man meist für mehrere Tage beim Kunden, bis der Auftrag abgeschlossen war.